David Lelle bei den Störchen in Kiel

Es wird nur wenige geben, die mit 19 Jahren schon so viel erlebt haben im Fußball. David Lelle startete beim SV Hermersberg, war beim 1. FC Kaiserslautern, bei RB Leipzig , beim FC Schalke 04, trug das Nationaltrikot. Seit Winter schnürt er die Fußballschuhe für Holstein Kiel.

David Lelles Geschichte beginnt in Hermersberg. Über den 1. FC Kaiserslautern ging die Reise weiter in den Leistungsbereich zu RB Leipzig. Er erzielte gleich in seinem ersten U16-Länderspiel ein Tor. Durch einen Kreuzbandriss kam die Karriere kurzzeitig ins Stocken. Lelle kam zu einer für ihn denkbar schlechten Zeit zum FC Schalke 04. Im Winter folgte der Wechsel zu den „Störchen“ von Holstein Kiel, wo er sich mit guten Leistungen in der Regionalliga-Elf für den Kader des Zweitbundesligisten empfehlen will. „Für mein Alter habe ich doch schon unfassbar viel erleben dürfen im Fußball“, muss Lelle nicht lange nach seiner ganz großen Leidenschaft gefragt werden.

Am Fußball vorbeizukommen, war schwer möglich für David, der zusammen mit seinem Zwillingsbruder Niklas und seinen Kameraden von klein auf dem Ball nachrannte. Die Freude am Fußball kanalisierte dann Vater Thomas Lelle, der die Jungs auf dem „Tauhübel“ in der F-Jugend trainierte. Da sich das Talent von David früh zeigte, wechselte er mit acht Jahren zum 1. FC Kaiserslautern in die U9. Dann kam der Bundesligist RB Leipzig auf die Familie zu. 

Eine andere Welt

„Ich habe mir zusammen mit meinem Vater dort alles angeschaut. Das war eine andere Welt. Total modern, einfach überwältigend. Und das Gesamtpaket passte“, erklärt Lelle, warum er mit 14 Jahren diesen Schritt in die Fremde machte. „Aber erst nachdem der Familienrat sein Okay gegeben hatte“, fügt er lachend an. Als 16-Jähriger spielte er in der U17-Bundesliga mit den „Roten Bullen“, wurde in die U16-Nationalmannschaft berufen. Sein erstes Länderspiel in Gotha gegen Tschechien wird der 1,90 große Linksfuß nie vergessen. Deutschland siegte mit 7:0. „Und ich habe als Innenverteidiger ein Tor erzielt“, erzählt er von einem Auftakt, der nicht zu toppen war. 

Dann kam die Länderspielreise nach Portugal. Gegen die Gastgeber, die Niederlande und Argentinien sollte gespielt werden. „Im zweiten Training dort ist mein Kreuzband gerissen“, erinnert sich Lelle an die Leidenszeit, die dann folgte und an die erfolgreiche Reha in Leipzig und Salzburg. Leipzigs U19 wurde mit Lelle in der Innenverteidigung Dritter in der Bundesliga Gruppe Nord/Nordost. Im Pokal schied das Team gegen den SC Freiburg aus. „Ich hatte dann das Glück, dass mich Domenico Tedesco bei den Profis mittrainieren ließ und ich beim Europa League-Halbfinale gegen die Glasgow Rangers vor 40.000 Zuschauern mit im Kader war. Mitten unter all den Stars der Leipziger – absolut cool“, war der athletische Schlaks da ganz nah dran am großen Fußball.


Bericht von Arno Noll

Quelle:https://www.rheinpfalz.de/lokal/pirmasens_artikel,-david-lelle-bei-den-störchen-in-kiel-_arid,5489772.html